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Artikel

Das Auslandsgeschäft umfassend absichern

Willis Risk Summit 2025

23. September 2025

Geopolitische Risiken bedrohen zunehmend die Bilanzen. Schutz bieten Absicherungslösungen von Versicherern und staatliche Garantien.
Risk and Analytics
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Unsichere Zeiten

Risiken gehören zum Geschäft. Die geopolitischen Risiken sind mittlerweile jedoch so gravierend, dass sie Unternehmen einen Strich durch die Rechnung machen oder gleich ihre Strategien und Geschäftsmodelle in Fragen stellen können. An die Stelle der Sicherheit einer regelbasierten Weltwirtschaftsordnung ist permanente Unsicherheit getreten.

Welche Zölle und Sanktionen zieht die Trump-Administration als nächstes aus dem Ärmel? Zu welchen weiteren Handelsrestriktionen führen die Spannungen zwischen den USA und China? Wie geht es im Nahen Osten weiter? Womit wird Russland den Westen noch alles konfrontieren? Fragen wie diese treiben viele Unternehmen um, wie auch der Political Risk Survey Report 2025 von Willis belegt.

Die Bilanzen im Risiko

Sicher ist nur eins: Wir gehen zunehmend in eine multipolare Welt, in der partikulare Interessen ohne größere Skrupel mit wirtschafts- und machtpolitischen Instrumenten durchgesetzt werden. Davon betroffen sind auch Unternehmen des deutschen Mittelstands – ihre Bilanzen sind im Risiko. Nur ein paar Beispiele:

Exportierende Unternehmen können durch Forderungsausfälle belastet werden, wenn ihre Kunden unter Druck geraten, politische Akteure Zahlungsflüsse behindern oder staatliche Institutionen vertragsbrüchig werden. Importierenden Unternehmen droht durch gestörte Lieferketten das Ausbleiben von Waren, die vielleicht schon vorfinanziert wurden. Und Tochtergesellschaften und Beteiligungen können enteignet werden, auch durch das Entziehen oder Nichtverlängern von Betriebslizenzen bzw. den Zwang, Gesellschaften und Assets für wenig Geld an politisch genehme Organisationen zu verkaufen.

Eine klare Strategie und eine maßgeschneiderte Absicherung

Jede Wahl, jede politische Richtungsänderung, jeder neue Zug im Spiel der Machtpolitiker kann Unternehmen neue Überraschungen bescheren. Doch trotz allem: Ein profitables Auslandsgeschäft bleibt für Anlagen- und Maschinenbauer, Handelsunternehmen und Unternehmen zahlreicher weiterer Branchen ein wesentlicher Pfeiler ihres Wirtschaftens. Und sie haben durchaus Möglichkeiten, diesen Pfeiler vor dem Erodieren oder Wegbrechen zu schützen.

Sie können zum einen ihre strategische Linie überdenken und ggf. neu ausrichten. Wie sollten wir unsere Lieferketten neu strukturieren oder diversifizieren? In welche Regionen können wir weiter oder auch neu investieren? Aus welchen Regionen ziehen wir uns besser zurück? Identifizierte und bewertete Länderrisiken sind eine wesentliche Voraussetzung, um hier die richtigen Entscheidungen zu treffen.

Zum anderen gehört dazu die Frage maßgeschneiderter Absicherungslösungen. Sachversicherungen schützen dabei nicht vor Enteignung. Geeignete Lösungen reichen hingegen von Warenkreditversicherungen, um Forderungsausfälle zu kompensieren, bis hin zu Factoring-Lösungen im Sinne eines Liquiditätsschutzes sowie Bürgschaften über den Versicherungsmarkt, um Banklinien zu entlasten. Nur die durchdachte Kombination von Trade-Credit- und Trade-Finance-Lösungen sorgt für den gewünschten Bilanzschutz.

Der Bund als Partner

Allerdings kann nicht jedes Auslandsgeschäft über den privaten Markt abgesichert werden, zum Beispiel wenn die Länderrisiken hoch sind und die Versicherer keine Rückversicherer an ihrer Seite haben. Hier bieten sich Garantien durch den Bund an. Mit staatlichen Exportkreditgarantien, den sogenannten Hermes-Deckungen, können sich exportierende Unternehmen gegen politisch bedingte Forderungsausfälle absichern, dem OECD-Konsens folgend jedoch nur, wenn die private Versicherungswirtschaft hier nichts bieten kann.

Zudem bietet der Bund Investitionsgarantien, um Direktinvestitionen in kritische Regionen gegen politische Risiken wie Verstaatlichung, Enteignung, Krieg oder Zahlungshemmnisse abzusichern. Vorausgesetzt wird hier jedoch zum Beispiel, dass es um Neu- bzw. Erweiterungsinvestitionen geht und die Investitionsvorhaben gemäß definierter Kriterien förderungswürdig sind.

Mit Willis zu einer umfassenden Perspektive

Vor dem skizzierten Hintergrund geht Willis mit seinen Kunden einen strukturierten Weg. Zuerst machen wir uns ein Bild ihres Geschäftsmodells, ihrer Auslandsaktivitäten, ihrer Lieferketten und ihres Finanzierungsbedarfs. Dann bewerten wir ihre jeweiligen Länderrisiken. Mit den gewonnen Informationen flankieren wir ihre strategischen Entscheidungen, wenn es etwa darum geht, ihr Auslandsengagement neu zu sortieren, Lieferketten zu strukturieren oder Investitionsentscheidungen zu treffen.

Zudem organisieren wir für sie geeignete Trade-Credit- und Trade-Finance-Lösungen über den privaten Markt und sorgen für eine ausreichende Absicherung persönlicher Haftungsrisiken der Entscheidungsträger. Wenn der private Markt keine oder keine vertretbaren Lösungen anbieten kann, kümmern wir uns, bei gegebenen Voraussetzungen, um ergänzende Export- und Investitionsgarantien des Bundes.

Vorausschauend angemessene Entscheidungen treffen

Wenn Unternehmen für die Absicherung ihres Auslandsgeschäfts privatwirtschaftliche und staatliche Lösungen miteinander kombinieren, können sie sich in risikoreichen Märkten engagieren, sich vor Zahlungsausfällen schützen und mehr Finanzierungsspielraum gewinnen. Zudem profitieren sie von einem besseren Standing bei Banken und anderen Geschäftspartnern.

Nicht zuletzt werden Entscheidungsträger so auch ihrer gesetzlichen Sorgfaltspflicht gerecht und können ihre persönlichen Haftungsrisiken reduzieren und effizienter absichern, etwa durch eine D&O-Versicherung, die auf das umfassende Absicherungskonzept abgestimmt ist.

Wichtig bleibt für Unternehmen bei allem, die Länderrisiken und die hohe Dynamik des Versicherungsmarkts beständig im Auge zu behalten, um vorausschauend angemessene Entscheidungen rund um das Auslandsgeschäft und ihre Absicherungslösungen treffen zu können. Wer rechtzeitig geplant handelt, kann seine Bilanz auch in Zeiten hoher geopolitischer Risiken schützen.

Vier Expert:innen diskutieren auf dem Willis Risk Summit 2025 in einem Dialog die Auswirkungen geopolitischer Ereignisse auf den Export und deren Einfluss auf die Konzernbilanz.
Willis Risk Summit 2025

Experten-Dialog über die Auswirkungen geopolitischer Ereignisse auf den Export und deren Einfluss auf die Konzernbilanz

Ihr Kontakt


Silja-Leena Stawikowski
Senior Account Manager Special Risks bei Willis

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