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Pressemitteilung

Trotz negativer Anlageperformance fallen die Schweizer Unternehmens-bilanzen nur geringfügig tiefer aus

WTW Swiss Pension Finance Watch – Q3/2023

12. Oktober 2023

Im dritten Quartal 2023 verzeichnete der WTW-Pension Index einen Rückgang von 0,5 %.
Retirement
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ZÜRICH / LAUSANNE / GENF, 12. OKTOBER 2023 – Im dritten Quartal 2023 verzeichnete der WTW-Pension Index einen Rückgang von 0,5 %. Die negative Anlageperformance während des Quartals überwog den leichten Rückgang der Verpflichtungen, der auf den leichten Anstieg der Anleihezinsen zurückzuführen ist. Zu Beginn des 4. Quartals sollten die Unternehmen über relevante Entscheidungen der Pensionskassen-Stiftungsräte wie zum Beispiel über inflationsbedingte Rentenerhöhungen informiert bleiben.

Im 3. Quartal führte der Anstieg der Diskontierungssätze um 10 Basispunkte zu einem Rückgang der Verpflichtungen um 0,5 %. Die Pensionsvermögen fielen indessen um 0,9 %, was den Rückgang der Verpflichtungen überstieg. Der WTW-Pension Index ging im 3. Quartal um 0,5 % zurück. Der Deckungsgrad (d. h. das Verhältnis von Pensionsvermögen zu Pensionsverpflichtungen) lag gemäss WTW-Pension Index per 30. September 2023 bei 125,6 %, gegenüber 126,1 % per 30. Juni 2023.

Steigende Zinssätze

Gemäss dem WTW-Pension Index haben sich die Pensionsverpflichtungen in den Unternehmensbilanzen im 3. Quartal weiter verschlechtert und damit ein vergleichbares Niveau wie im Vorjahr erreicht. Der Index von 125,6 % zeigt, dass sich die Unternehmensbilanzen weiterhin in einem gesunden Bereich bewegen. Der Anstieg der Zinssätze und der Inflation wird in den Pensionskassen-Stiftungsräten noch vor Jahresende Auslöser zahlreicher Diskussionen sein. Dazu gehören der technische Zinssatz, auf dessen Grundlage die Pensionskassen ihre lokalen Verpflichtungen berechnen, und die Berücksichtigung möglicher Inflationserhöhungen für Rentner.

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Die zunehmende Ausfinanzierung der Pensionskassenbilanz infolge des veränderten technischen Zinssatzes hat keinen direkten Einfluss auf die Netto-Pensionsverpflichtung, die die angeschlossenen Unternehmen zum Jahresende ausweisen.»

Adam Casey | Head of Corporate Retirement Consulting, WTW Schweiz

Nach einem Jahr mit deutlich negativen Anlagerenditen beendeten viele Pensionskassen das Jahr 2022 mit einer nicht vollständig geäufneten Wertschwankungsreserve. Der Anstieg der Zinssätze im Verlauf von 2023 wird wahrscheinlich dazu führen, dass viele Pensionskassen ihren technischen Zinssatz zum Jahresende erhöhen. Eine Erhöhung des technischen Zinssatzes senkt die Verbindlichkeiten der Pensionskasse und erhöht in der Folge den Deckungsgrad. «Die zunehmende Ausfinanzierung der Pensionskassenbilanz infolge des veränderten technischen Zinssatzes hat keinen direkten Einfluss auf die Netto-Pensionsverpflichtung, die die angeschlossenen Unternehmen zum Jahresende ausweisen. Es bedeutet jedoch, dass das Risiko zusätzlicher Beiträge infolge Unterdeckung bei einem weiteren Jahr mit geringen oder negativen Anlagerenditen reduziert ist», kommentiert Adam Casey, Head of Corporate Retirement Consulting bei WTW in Zürich. «Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass sich gewährte Rentenerhöhungen unmittelbar negativ auf die Pensionsposition in der Bilanz des jeweiligen Unternehmens sowie auf den Deckungsgrad der Pensionskasse selbst auswirken.»

Verlangsamtes Wirtschaftswachstum

Die Märkte erwarten das Ende der aggressiven Zinserhöhungen der Zentralbanken der vergangenen 18 Monate, da diese intensive Phase begonnen hat die Inflation zu dämpfen. Die Zinserhöhungen haben ausserdem aufgrund der höheren Fremdkapitalkosten zu einer Verlangsamung der Wirtschaft geführt. «Aktienmärkte beginnen zu leiden, da sich die Konjunkturabschwächung in schwächeren Wachstumsprognosen niederschlägt», erklärt Alexandra Tischendorf, Head of Investment bei WTW Schweiz. Eine signifikante Rezession ist in den Märkten noch nicht eingepreist. Wird die Erwartung einer Rezession schliesslich in den Markt eingepreist, könnten risikoreichere Anlagen einschliesslich Aktienmärkte bedeutend davon betroffen sein.

Pensionskassen investieren typischerweise einen Teil Ihrer Anlagen in Anleihen, die als risikoarm betrachtet werden.»

Alexandra Tischendorf | Head of Investment, WTW Schweiz

Die Zinserhöhungen werden auch mit höheren Ausfallrisiken in Verbindung gebracht. «Pensionskassen investieren typischerweise einen Teil Ihrer Anlagen in Anleihen, die als risikoarm betrachtet werden. Im derzeitigen unberechenbaren Umfeld bieten selbst diese traditionell risikoarmen Investments weniger Sicherheit für eine positive Rendite. Wir erwarten, dass Pensionskassen mit gut diversifizierten Portfolios die nächste Phase des Marktzyklus am besten überstehen werden», so Alexandra Tischendorf.

Hintergrundinformationen zur Studie

Swiss Pension Finance Watch untersucht vierteljährlich die Auswirkungen der Kapitalmarktentwicklungen auf die Finanzierung von Vorsorgeplänen in der Schweiz. Die Studie ist Teil des von WTW publizierten Global Pension Finance Watch, in welchem alle Ergebnisse der wichtigsten Rentenmärkte ab dem Jahr 2000 enthalten sind. Die Studienergebnisse werden vierteljährlich veröffentlicht. Ihr Schwerpunkt liegt auf Anlagevermögen und Verpflichtungen. Die Studie umfasst Vorsorgepläne in Brasilien, Kanada, der Euro-Zone, Japan, der Schweiz, dem Vereinigten Königreich und den USA. Die Auswirkungen der Kapitalmärkte auf diese Vorsorgepläne betreffen zwei Bereiche:

  • Die Anlageperformance auf das Planvermögen
  • Die Auswirkungen von wirtschaftlichen Annahmen

auf die Pensionsver-pflichtungen (gemäss internationalen Rechnungslegungsstandards) Dem Modell von WTW liegt ein Benchmark-Pensionsplan zugrunde, der die Pensionsverpflichtungen und das Planvermögen (inkl. Vermögensmix) darstellt, die typischerweise im jeweils betrachteten Pensionsmarkt vorkommen. Anhand der Auswirkungen von Kapitalmarktentwicklungen auf das Vermögen und die Verpflichtungen wird ein Pension Index erstellt. Dieser bildet die Veränderungen im Ausfinanzierungsgrad des Benchmark-Pensionsplans ab.

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