FRANKFURT AM MAIN, 5. Dezember 2025 – Das von WTW gegründete Thinking Ahead Institute, ein globales Forschungsnetzwerk für Investmentinnovation, hat seine aktuelle Analyse der weltweit 100 größten Kapitalanleger veröffentlicht. Die Studie zeigt: Norwegens Norges Bank Investment Management (NBIM) ist erstmals der größte Asset Owner der Welt. Mit einem verwalteten Vermögen von 1,7 Billionen US-Dollar überholt der norwegische Staatsfonds den bisherigen Langzeit-Spitzenreiter, den japanischen Government Pension Investment Fund (GPIF), der aktuell 1,6 Billionen US-Dollar verwaltet.
Das Gesamtvermögen der AO100 erreichte zum Jahresende 2024 einen neuen Rekordwert von 29,3 Billionen US-Dollar, ein deutliches Plus von 11,3 Prozent gegenüber 2023 und damit die Verstetigung eines erkennbaren Momentums der globalen Asset-Owner-Landschaft.
„Die Ergebnisse des Thinking Ahead Institute zeigen die zunehmende Bedeutung dieser weltweit größten Kapitalanleger und die Herausforderungen, vor denen diese hinsichtlich Governance, Transparenz und langfristigem Risikomanagement stehen“, sagt Nikolaus Schmidt-Narischkin, Vorsitzender der Geschäftsführung.
“Die Ergebnisse des Thinking Ahead Institute zeigen die zunehmende Bedeutung dieser weltweit größten Kapitalanleger und die Herausforderungen, vor denen diese hinsichtlich Governance, Transparenz und langfristigem Risikomanagement stehen”
Nikolaus Schmidt-Narischkin | Vorsitzender der Geschäftsführung
Die Analyse zeigt eine deutliche Verschiebung in der Struktur der globalen Asset Owner. Pensionseinrichtungen verzeichneten 2024 nur ein moderates Wachstum von 6,5 Prozent und liegen damit deutlich hinter anderen Anlegergruppen zurück. Ihr Anteil am gesamten AO100-Vermögen sank erstmals unter die Marke von 50 Prozent.
Staatsfonds hingegen wuchsen überdurchschnittlich um 16,7 Prozent und machen inzwischen 40,8 Prozent der gesamten AO100-Assets aus. Besonders stark ist ihr Einfluss in der EMEA-Region, wo ihr Vermögen rund 73 Prozent des Anlagevolumens ausmacht. Damit spielen Staatsfonds eine wachsende Rolle in strategischen Kapitalmärkten, für Infrastrukturinvestitionen und in geopolitischen Transformationsprozessen.
In Nordamerika dominieren weiterhin Pensionseinrichtungen, die dort 70 Prozent der regionalen Assets verwalten. In der Asien-Pazifik-Region liegt ihr Anteil bei 52 Prozent. Ein durchschnittlicher Staatsfonds verfügt inzwischen über Vermögen von 543 Milliarden US-Dollar und liegt damit deutlich über dem Gesamtdurchschnitt der AO100 von 293 Milliarden US-Dollar.
Die AO100-Studie identifiziert zudem fünf globale Asset-Owner-Cluster – darunter große Pensionsfonds in den USA („American Public Funds 7“), Kanada („Maple 8“), Europa („Euro 9“) sowie stark wachsende Anlegergruppen aus dem Golfraum („Gulf 5“) und Australien („Australian Super 6“). Diese Cluster verwalten gemeinsam rund 13 Billionen US-Dollar und prägen zunehmend Standards in Governance, Nachhaltigkeit und langfristiger Kapitalallokation.
Diese Gruppen verbindet ein stark integrierter, holistischer Ansatz in der Portfoliosteuerung. Viele dieser Marktteilnehmer setzen verstärkt auf einen „Total Portfolio Approach“ (TPA), der Risiken, Allokationen und Verantwortlichkeiten übergreifend steuert und so strategische Entscheidungen auf Gesamtportfolio-Ebene erleichtert.
„Die größten Asset Owner agieren heute in hochkomplexen Märkten, die sich durch geopolitische Unsicherheit, veränderte Realzinsstrukturen und neue systemische Risiken auszeichnen“, erklärt Schmidt-Narischkin. „Ein integrierter Steuerungsansatz wie der Total Portfolio Approach gewinnt deshalb massiv an Bedeutung. Er fördert Transparenz, stärkt Resilienz und verbessert die Fähigkeit, langfristige Wertschöpfung sicherzustellen.“
“Ein integrierter Steuerungsansatz wie der Total Portfolio Approach gewinnt deshalb massiv an Bedeutung. Er fördert Transparenz, stärkt Resilienz und verbessert die Fähigkeit, langfristige Wertschöpfung sicherzustellen.”
Nikolaus Schmidt-Narischkin | Vorsitzender der Geschäftsführung
Das Thinking Ahead Institute ist ein globales, gemeinnütziges Netzwerk für Investmentforschung und Innovation. Es bringt führende Vermögensinhaber, Vermögensverwalter und strategische Partner zusammen und treibt durch gemeinsame Forschung und praktische Lösungen Innovationen voran. Seit seiner Gründung im Jahr 2015 hat das Institut mehr als 100 Organisationen zusammengebracht, um gemeinsam zweckmäßige Anlagestrategien zu entwickeln, die Effektivität von Organisationen zu verbessern und das Vertrauen der Stakeholder zu stärken.
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