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Artikel | Benefits Perspectives

Mitarbeitergesundheit als strategisches HR-Thema

Haftungsrisiken minimieren - Fürsorgepflicht im Fokus

Von Harald Gruber und Can Aslan | 24. Oktober 2025

Unternehmen können ihren Fürsorgepflichten mit Health Benefits entsprechen und persönlichen Haftungsrisiken mit D&O-Versicherungen begegnen.
Health and Benefits
N/A

Die Gesundheit der Mitarbeitenden ist ein zentrales Thema für HR – nicht nur aus sozialer Verantwortung, sondern auch im Rahmen des Risikomanagements. Laut D&O-Survey 2025 von Willis sehen über 80 Prozent der Führungskräfte die Fürsorgepflicht als ein wesentliches Haftungsrisiko. Für HR bedeutet das: Prävention, Absicherung und Krisenmanagement müssen strategisch gedacht und umgesetzt werden.

Globale Mobilität: Neue Anforderungen an HR

Flexible Arbeitsmodelle und internationale Einsätze erfordern eine ganzheitliche Absicherungsstrategie. Mitarbeitende im Ausland sind mit anderen medizinischen Standards, kulturellen Unterschieden und rechtlichen Rahmenbedingungen konfrontiert.

HR-Handlungsempfehlungen:

  • Risikobewertung für Auslandseinsätze: Erstellen Sie Checklisten für medizinische, rechtliche und psychologische Risiken je Zielland.
  • Informationspakete für Mitarbeitende: Stellen Sie länderspezifische Gesundheits- und Sicherheitshinweise bereit.
  • Versicherungsschutz prüfen und erweitern: Sorgen Sie für umfassende Business Travel Accident- und Global Mobility-Versicherungen.

D&O-Versicherung und Health Benefits: Schutz auf zwei Ebenen

In einer zunehmend komplexen Unternehmenslandschaft gewinnt die D&O-Versicherung (Directors and Officers Liability Insurance) an Relevanz – insbesondere für Führungskräfte im deutschen Mittelstand. Angesichts steigender Unternehmensinsolvenzen, wachsender regulatorischer Anforderungen und geopolitischer Unsicherheiten schützt die D&O-Versicherung Manager vor den finanziellen Folgen persönlicher Haftungsrisiken.

Zusätzlich rücken Gesundheitsleistungen, etwa betriebliche Gesundheitsförderung, psychologische Betreuung oder flexible Arbeitsmodelle, stärker in den Fokus. Diese Benefits tragen nicht nur zur Mitarbeiterbindung bei, sondern auch zur Resilienz und Entscheidungsfähigkeit von Führungskräften. Auf Entscheiderebene entsteht also in Kombination mit einer D&O-Versicherung ein ganzheitlicher Schutz: Während die Versicherung rechtliche und finanzielle Risiken abdeckt, stärken Health Benefits die physische und mentale Gesundheit der Entscheidungsträger. Unternehmen, die beide Aspekte strategisch verknüpfen, investieren nicht nur in die Sicherheit ihrer Führungsebene, sondern auch in nachhaltige Unternehmensführung.

Business Travel Accident und Global Mobility: Absicherung mit System

Darüber hinaus ergibt sich für Unternehmen ein weiterer klarer Handlungsbedarf: Sie müssen sicherstellen, dass ihr Personal auch im Ausland umfassend geschützt ist – nicht nur aus Fürsorge, sondern auch zur Vermeidung eigener Haftungsrisiken. Eine strukturierte Absicherung, etwa im Rahmen integrierter Mobilitätslösungen, kann hier einen entscheidenden Beitrag leisten. Sie hilft, Risiken zu minimieren, die Handlungsfähigkeit im Ernstfall zu sichern und gleichzeitig das Vertrauen der Mitarbeitenden in die Organisation zu stärken.

Krisenmanagement auch als strategische HR-Verantwortung

Für HR-Entscheider ist ein professionelles Krisenmanagement längst mehr als eine operative Notwendigkeit – es ist ein zentraler Bestandteil der Fürsorgepflicht und des Risikomanagements. Gerade bei Auslandseinsätzen oder flexiblen Arbeitsmodellen wie „Work from Abroad“ müssen Unternehmen sicherstellen, dass Mitarbeitende auch in Ausnahmesituationen geschützt und handlungsfähig bleiben.

Ein wirksames Krisenmanagement umfasst:

  • Strukturierte Krisenpläne, die regelmäßig überprüft und an neue Rahmenbedingungen angepasst werden,
  • Klare Kommunikations- und Eskalationswege, die intern wie extern funktionieren,
  • Zugang zu spezialisierten Krisenberatern, die sowohl präventiv als auch im Ernstfall unterstützen können.

Diese Maßnahmen ermöglichen eine schnelle, koordinierte und wirkungsvolle Reaktion – mit dem Ziel, die Sicherheit und das Wohlbefinden der Mitarbeitenden bestmöglich zu gewährleisten. Gleichzeitig lassen sich Reputationsrisiken und haftungsrechtliche Konsequenzen deutlich reduzieren.

HR-Handlungsempfehlungen:

  • Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) ausbauen: Integrieren Sie mentale Gesundheit, Bewegung und Ernährung in Ihre BGM-Strategie.
  • Führungskräfte gezielt unterstützen: Bieten Sie Coaching, Resilienztrainings und psychologische Erstberatung an.
  • Health Benefits kommunizieren: Machen Sie Angebote sichtbar und leicht zugänglich – zum Beispiel über ein zentrales HR-Portal.
  • Krisenpläne entwickeln und regelmäßig testen: Simulieren Sie Notfälle, zum Beispiel medizinische Zwischenfälle im Ausland.
  • Kommunikationswege und Zuständigkeit definieren: Legen Sie fest, wer wann informiert wird – intern und extern.
  • HR-Strategie mit Risikomanagement verzahnen: Verankern Sie Gesundheit und Sicherheit als festen Bestandteil Ihrer HR-Roadmap.
  • Kennzahlen definieren: Messen Sie Gesundheitsrisiken, Nutzung von Benefits und Zufriedenheit mit Auslandseinsätzen.
  • Stakeholder einbinden: Arbeiten Sie eng mit Legal, Compliance und dem Management zusammen, um ganzheitliche Lösungen zu entwickeln.

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