Ergebnisse der WTW Studie „Benefits Trends 2025“
Wenn es um die Optimierung ihrer Benefits-Strategie geht, liegt für einen Großteil der Unternehmen der Fokus auf den Bereichen Finanzierung und Employee Experience. So will die Hälfte der Unternehmen (51 Prozent) den Mitarbeitenden vor allem helfen, aus den Benefits den höchstmöglichen Nutzen zu ziehen. Entsprechend zielen drei von fünf Arbeitgebern (61 Prozent) darauf ab, die Mitarbeitenden bei der Navigation durch die Benefits-Angebote zur Nutzung ihrer Zusatzleistungen mit entsprechenden Tools und Instrumenten zu unterstützen. Fast ebenso viele Unternehmen (56 Prozent) wollen mit Technologien und Lösungen die Employee Experience verbessern – ein Aspekt, den die Studie bereits in den Vorjahren deutlich gemacht hat und der für fast Dreiviertel der Arbeitgeber (71 Prozent) heute einen besonders hohen strategischen Stellenwert einnimmt, um den Erwartungen an eine verbesserte Employee Experience Rechnung zu tragen.
Die Erlebbarkeit und Wahrnehmung der Zusatzleistungen ist maßgeblich, wenn es darum geht, knappe Ressourcen zielführend für einen nachhaltigen Benefits-Nutzen und das Wellbeing der Mitarbeitenden einzusetzen. Die Budgetrestriktionen machen deutlich, dass es umso entscheidender ist, eine konsistente Benefits-Strategie zu implementieren, um mit den richtigen, zeitgemäßen Zusatzleistungen relevante Mitarbeiterbedarfe zu adressieren. Damit stärken Unternehmen ihre „Employer Value Proposition“, also ihr Wertversprechen als Arbeitgeber nachhaltig und unterstreichen so ihre Arbeitgeberattraktivität, um Talente an das Unternehmen zu binden und neue zu gewinnen. Die aktuellen Ergebnisse der WTW Benefits Trends-Studie verdeutlichen, dass der Fachkräftemangel für den Großteil der Arbeitgeber (63 Prozent) weiterhin den stärksten Einfluss auf die Benefits-Strategie hat. Der fortschreitende Wegfall der Generation der Babyboomer und der hohe Kostendruck verschärfen die Situation für Arbeitgeber nachhaltig.
Während den Erwartungen an eine verbesserte Employee Experience für die Einflussfaktoren auf die Benefits-Strategie in den Vorjahren keine Bedeutung zukam, nimmt dieser Aspekt mit 42 Prozent für Arbeitgeber einen hohen Stellenwert ein, gefolgt vom Budgetdruck, der ebenfalls stark an Einfluss auf die Benefits-Strategien der Unternehmen gewonnen hat und auf dem dritten Rang anstelle des siebten Platzes rangiert.
Auch trotz des hohen Kostendrucks planen drei von fünf Unternehmen (61 Prozent), in den nächsten drei Jahren das Benefits-Angebot konsequent weiterzuentwickeln und auszubauen. Dabei wollen sich Arbeitgeber vor allem mit ihren Zusatzleistungen für ein ganzheitliches Mitarbeiter-Wellbeing einsetzen. Ein gutes Drittel der Arbeitgeber (35 Prozent) möchte mit diesem Engagement die eigenen Unternehmenswerte unterstreichen.
Dabei rückt ein Großteil der Arbeitgeber (58 Prozent) mit Blick auf die zunehmenden Budgetrestriktionen das Anbietermanagement in den Fokus. Sie wollen den Wert von Gesundheits-, Altersvorsorge- und Risikovorsorgeleistungen verbessern oder zu günstigeren Anbietern wechseln und über die Nutzensteigerung einzelner Benefits eine bessere Wertschöpfung erzielen. Mehr als die Hälfte der Unternehmen (54 Prozent) nimmt eine Neugewichtung von Benefits und die zielorientierte Umverteilung von Benefits-Budgets vor.
Die Studie liefert auch Erkenntnisse darüber, welche Bereiche die Unternehmen bei der Weiterentwicklung des Benefits-Portfolios in den nächsten drei Jahren vorrangig ausbauen oder verbessern wollen: Gut die Hälfte der Organisationen (51 Prozent) will durch die strategische Weiterentwicklung des Benefits-Portfolios mit ihren Zusatzleistungen mehr Nutzen für die Mitarbeitenden erzielen. Zweithöchste Priorität hat für Arbeitgeber (45 Prozent) die psychische Gesundheit, gefolgt von dem Fokus auf die Altersvorsorgeleistungen, die mit 36 Prozent denselben Stellenwert für Arbeitgeber haben wie die Gesundheitsleistungen. Fasst man die Priorisierung von psychischer Gesundheit und Gesundheits-Benefits im Allgemeinen zusammen, so setzt sich das Thema Gesundheit in diesem Jahr mit 81 Prozent auf dem höchsten Rang der Prioritätenliste der Arbeitgeber für das Benefits-Portfolio von den anderen Bereichen deutlich ab. Gleichzeitig erleben Benefits zur Stärkung des finanziellen Wohlergehens mit einer Steigerung um 6 Prozent einen signifikanten Bedeutungszuwachs.
Arbeitgeber ergreifen eine ganze Reihe weiterer Maßnahmen, um aus ihrem Benefits-Portfolio den bestmöglichen Nutzen zu ziehen. So wollen sie für die Optimierung von Prozessen und der Benefits-Administration vor allem, dass ihre Benefits-Teams mehr Wert generieren. So gibt mehr als die Hälfte der Organisationen (56 Prozent) an, den Fokus ihrer Benefits-Teams künftig stärker auf die Gesamtvergütungsstrategie auszurichten. Ein gutes Drittel der Arbeitgeber (37 Prozent) plant, die Benefits-Teams weiter auszubilden und mit Analysefähigkeiten, Daten und Know-how effizienter und effektiver zu machen. So wollen drei von fünf Unternehmen (62 Prozent) für die Benefits-Administration stärker auf den Einsatz von Technologielösungen und die Automatisierung von Prozessen setzen. Außerdem plant mehr als ein Drittel der Unternehmen (36 Prozent) in den nächsten drei Jahren den Einsatz von Kostenprognosen und Risikoanalysen.
Die aktuellen Veränderungen von Arbeitswelten sowie die Trends in den Bereichen der Benefits-Lösungen und der Digitalisierung für eine effizientere Kommunikation und Administration von Arbeitgeberzusatzleistungen entwickeln sich rapide. Themen, die in Deutschland noch lange in den Kinderschuhen steckten, wie das Financial Wellbeing und der Einsatz digitaler Lösungen und Instrumente, gewinnen rasant an Bedeutung.