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Webcast

Unsicherheit bei Sachrisiken überwinden: Wie können Captives helfen?

Erkenntnisse aus unserer Webinar-Reihe "Outsmarting Uncertainty"

Von Moritz Enderle und Ronja Fihn | 7. August 2023

Dieses Q&A befasst sich mit den wichtigsten Fragestellungen für Risikomanager zum Thema Captives – damit Sie im harten Markt mehr Kontrolle erlangen.
Captive and insurance management solutions|Climate
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Eine höhere Eigentragung von Risiken kann Teil einer optimierten Strategie für das Risikomanagement von Sachrisiken sein. Welche Rolle spielt eine erhöhte Risikoeigentragung durch Captives, um im aktuellen Sachversicherungsmarkt zu bestehen?

Diese Erkenntnisse basieren auf Perspektiven aus der WTW-Webinar-Reihe „Outsmarting Uncertainty“ und beantworten häufig gestellte Fragen zum Einsatz von Captives, um durch den aktuell verhärteten Sachversicherungsmarkt zu navigieren.

Was ist der Hauptzweck einer Captive?

Captives können das finanzielle und operative Ergebnis Ihres Unternehmens als Schlüsselelement Ihrer Risikomanagementstrategie verbessern. Eine Captive ist eine zugelassene (Rück-) Versicherungsgesellschaft, die sich im Besitz eines Nicht-(Rück-) Versicherungskonzerns befindet, um dessen Risikoeigentragung- und Risikotransfer-Aktivitäten zu erleichtern.

Unternehmen, die Captives gründen, können Prämien an ein spezielles Vehikel zahlen und so eine finanzielle Trennung für ausgewählte Risiken schaffen, mit dem zusätzlichen Vorteil, Rücklagen für mögliche zukünftige Verluste zu bilden. Dies kann besonders hilfreich sein, um die zugrundeliegenden Geschäftsbereiche vor unangemessenen Cashflow-Schwankungen zu schützen.

Der Einsatz einer Captive ist letztlich Teil von Programmen, die darauf abzielen, effizientere Ergebnisse bei der Risikofinanzierung zu erreichen. Eine Captive eröffnet mehr Möglichkeiten, die Risikotragfähigkeit von Unternehmen mit traditionellen Versicherungs-, Rückversicherungs- und alternativen Risikotransfer-Lösungen zu kombinieren.

Welche aktuellen Beispiele für Captives zur Steuerung von Sachrisiken sieht WTW?

Wir beobachten, dass viele Unternehmen Captives als Kernstück ihrer globalen Sachversicherungsprogramme einsetzen, um die unterschiedliche Risikotoleranz zwischen Niederlassungen und dem Mutterkonzern auszugleichen. Mit dieser Strategie lassen sich die Prämienzahlungen an Versicherer außerhalb des Konzerns reduzieren, denn die Nutzung kommerzieller Versicherungen wird auf Risiken beschränkt, die innerhalb des Risikoappetits des Konzerns liegen.

Wie kann sich der Betrieb einer Captive auf die Sachversicherungsprämiensätze auswirken, die Versicherer anbieten?

Mit einer Captive hat Ihr Unternehmen die gleichen Chancen und Risiken wie die Versicherer. Auf diese Weise kann eine Captive den Versicherern die Sicherheit geben, die sie brauchen, um ihre Preisgestaltung zu verbessern und Ihr Risiko besser widerzuspiegeln. Ein maßgeschneidertes Pricing für Ihr Unternehmen ist sogar noch wahrscheinlicher, wenn Sie Ihre Captive- und Risikomanagement-Historie mit Ihren eigenen Daten über Schadenerfahrung und wirksame Schadenkontrolle untermauern können.

Wie kann man sicherstellen, dass eine Captive für das Unternehmen einen Nutzen bringt, bevor das mein Sachversicherungsprogramm verändert wird?

Mit Analysen finden Sie heraus, inwiefern eine Captive sinnvoll ist, also ob der Markt Ihnen ausreichend Prämienersparnis für das Risiko zur Verfügung stellen würde, dass Sie durch das Captive-Vehikel einbehalten.

Durch diese erkennen Sie auch die Wechselwirkung zwischen den verschiedenen Stufen der Risikoeigentragung und des Transfers auf den Versicherungsmarkt. Je mehr Risiko Sie eingehen, desto geringer sind i.d.R. Ihre Versicherungszahlungen an externe Unternehmen. Die Kehrseite ist, dass Sie mehr Kapital in der Bilanz ihrer Captives benötigen, um potenzielle Schäden aufzufangen. Zudem treiben Sie Ihre eigenen Kapitalkosten in die Höhe.

Ihr Ziel sollte es daher sein, den "Sweet Spot" zu ermitteln, um Szenarien zu vermeiden, in denen die Grenzerträge Ihres Unternehmens durch die Eigentragung von Risiken sinken könnten. Analysen geben Ihnen Gewissheit, welche Risiken Sie selbst tragen sollten oder ob der von den Versicherern angebotene Preis für die angebotene Deckungsbreite und -höhe effizient ist. Falls nicht, zeigen Analysen, wie Sie ihn durch eine höhere Beteiligung der Captive ersetzen können.

Schaffen Unternehmen mit Captives die traditionelle Versicherung ganz ab?

Nein, und dies liegt in erster Linie an den gesetzlichen oder vertraglichen Anforderungen an den Versicherungsschutz. Auch das Ausmaß, in dem Ihre Captive strategisch Lücken in höheren Layerstrecken füllen kann, ist nicht unbegrenzt. Es hängt sowohl vom Risikoappetit Ihres Unternehmens als auch von den regulatorischen Anforderungen ab, wie Sie die Risikolücke zwischen den Ressourcen der Captive und den übernommenen Risiken finanzieren.

Was können Risikomanager tun, wenn sich eine Captive als effizient erweisen könnte, aber die eigene Führungsetage dieser Lösung kein Vertrauen entgegenbringt?

Captive-Machbarkeitsstudien können nicht nur das Potenzial und den Mehrwert einer Captive für Ihr Unternehmen aufzeigen, sondern auch das Bewusstsein und Vertrauen der strategischen Führung stärken.

Machbarkeitsstudien können Schadenverlauf- und Prämienprognosen erstellen, Szenarien für die Grade an Risikoeigentragung analysieren, potenzielle Captive-Domizile bewerten, Kapital- und Solvenz-Anforderungen abschätzen und Finanzprojektionen erstellen. Sie untersuchen auch die im Rahmen der Captive benötigten Zeichnungsrichtlinien, Buchhaltungsprozesse und steuerliche Erwägungen, um die Geschäftsleitung bei der Entwicklung von Verständnis und einem Gefühl der Sicherheit zu unterstützen.

Könnte eine Captive ein effizientes Element Ihres Sachversicherungsprogramms sein? Für eine weiterführende Beratung wenden Sie sich gerne an uns!

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