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Artikel | Risk Perspectives

2022 Trends und Perspektiven im Industrieversicherungsmarkt

Von Thomas Olaynig | 15. September 2022

Trends und Entwicklungen im Industrieversicherungsmarkt mit sachlich fundierten Analysen und tiefgehenden Einblicken von WTW Experten zu Sparten, Branchen und Spezialthemen.
Casualty|Risk & Analytics|Cyber Risk Management|Property Risk and Insurance Solutions
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Die Pandemie begleitet uns nun im dritten Jahr und auch wenn mittlerweile ein gewisses Maß an Normalität herrscht, werden uns diverse Varianten von Covid-­19 noch lange Zeit beschäftigen. Bereits heute hat diese Krise in den Zahlen der Unternehmen und der Versicherungswirtschaft tiefe Spuren hinterlassen. Sie hat allerdings auch die Digitalisierung massiv vorangetrieben: Unternehmen haben viele Prozesse digitalisiert, virtuelle Meetings wurden zum Standard und im Schaden­ und Risikomanagement sind digitale Lösungen geschaffen worden. 

Inmitten dieser Entwicklung fiel der Beginn des Krieges in der Ukraine und die daraus resultierenden wirtschaftlichen Restriktionen sowie die von vielen Ländern verhängten Sanktionen stellen Unternehmen langfristig vor große Herausforderungen. Nicht nur, dass dadurch Lieferketten-Engpässe eine neue Dimension erreichen, sondern diese Krise führt uns auch deutlich vor Augen, wie abhängig sich Unternehmen im Rahmen der Globalisierung gemacht haben. Dies wird insbesondere beim Thema Energie offensichtlich. Die aktuelle Energiepreiskrise betrifft alle Branchen
– für einige Unternehmen energieintensiver Sektoren ist die Situation sogar existenzbedrohend.

Pandemie und Krieg befeuern zudem auch die Inflation; die Dynamik der Preissteigerung nimmt enorm zu. Deutlich wird dies unter anderem bei den Energiepreisen sowie den signifikant gestiegenen Kosten für Rohstoffe und Baumaterialien. Die direkten Folgen des Kriegs werden versicherungstechnisch mit Blick auf prognostizierbare Schadensausmaße mit einer mittelgroßen Naturkatastrophe verglichen – aber noch deutlich stärker werden die indirekten Folgen wie Inflation, Kapitalmarktschwankungen, Sanktionen, Cyberangriffe oder Lieferketten-Engpässe ausfallen. Die bereits angekündigten ehrgeizigen Ziele zur ESG­-Transformation (Umwelt, Soziales und Unternehmensführung) zu erfüllen, wirken im heutigen Umfeld noch ambitionierter. Über die mentale Belastung, die all die Themen für uns Menschen mit sich bringen, haben wir dabei noch gar nicht gesprochen. Die Auswirkungen sind massiv und für uns sowohl als Menschen im Alltag als auch in beruflicher Verantwortung von höchster Bedeutung. 

Durch die Zunahme von neuen Risiken beschäftigen sich Unternehmen immer mehr mit alternativen Risikotransferlösungen. Als Makler sind wir seitens unserer Kunden mandatiert und stehen gleichzeitig zwischen unseren Kunden und den Versicherern: mit dem Auftrag, dem Grundsatz des „Best Advice“ folgend, benötigte Kapazitäten und marktführende Versicherungsbedingungen zum bestmöglichen Preis zu vereinbaren.

In diesem Marktumfeld stellt sich zunehmend die Frage, ob der traditionelle Risikotransfer mittels Versicherungen noch ein adäquates und für die Unternehmen attraktives Mittel darstellt. Alternative Risikofinanzierungsmöglichkeiten gewinnen immer mehr an Bedeutung. Zugleich wächst der Anspruch an die Makler und ihre bisherigen Maklerdienstleistungen.

Daher sind wir davon überzeugt, dass sich die Rolle des klassischen Industrieversicherungsmaklers deutlich verändern wird (und muss): vom reinen Vermittler von Versicherungslösungen hin zum strategischen Risikoberater. Daten und entsprechende IT­-Anwendungen, welche diese Daten in fundierte Entscheidungsgrundlagen überführen, sind dabei eine wesentliche Säule. 

 

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Head of Corporate Risk & Broking DACH & Poland

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