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Pressemitteilung

Trotz anhaltender Pandemie ein erfreuliches Jahr

WTW Swiss Pension Finance Watch – Q4/2021

13. Januar 2022

Vorsorgeverpflichtungen in Schweizer Unternehmensbilanzen beendeten das Jahr auf dem stärksten Stand in der Geschichte dieses Index.
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ZÜRICH / LAUSANNE / GENF, 13. Januar 2022 — Vorsorgeverpflichtungen in Schweizer Unternehmensbilanzen beendeten das Jahr auf dem stärksten Stand in der Geschichte dieses Index. Die im Laufe des Quartals verzeichnete positive Rendite der Vermögenswerte der Pensionskassen wurde durch den Rückgang des Diskontierungssatzes nur teilweise gemindert, sodass der Pensionskassenindex bis zum Jahresende einen Anstieg von 1 % realisierte. Die Vermögenswerte stiegen im Quartal um 2.5 %, während die Renditen auf Unternehmensanleihen zum Jahresende rund 7 Basispunkte niedriger waren als am Ende des dritten Quartals. Der exemplarische Deckungsgrad (d. h. das Verhältnis von Pensionsvermögen zu Pensionsverpflichtungen) stieg, wie aus dem WTW Pension Index hervorgeht, von 117.0 % am 30. September 2021 auf 118.0 % am 31. Dezember 2021.

Der Pensionskassenindex wird vierteljährlich von WTW im Swiss Pension Finance Watch veröffentlicht und basiert auf dem International Accounting Standard 19 (IAS 19) und US GAAP FASB ASC 715. Der Index stellt die quartalsweise Entwicklung des Ausfinanzierungsgrads unter den Rechnungslegungsstandards dar, statt den sonst typischen Deckungsgrad der schweizerischen Vorsorgepläne anzugeben.

Bilanzieller Überschuss – aber wird er tatsächlich anerkannt?

Mehrere Faktoren haben dazu beigetragen, dass der Deckungsgrad in den Unternehmensbilanzen 2021 gestiegen ist: eine Anlagerendite von rund 10 % für eine typische Schweizer Pensionskasse, der Anstieg des Diskontierungssatzes um rund 20 Basispunkte und die Veröffentlichung der technischen Grundlagen BVG 2020. Die Pensionsvermögen werden bei einigen Unternehmen die Verbindlichkeiten deutlich übersteigen, aber der daraus resultierende Vorteil ist womöglich begrenzt.

Schon seit einigen Jahren haben wir nicht mehr so viele Unternehmen gesehen, bei welchen die Pensionsvermögen die zugehörigen Verpflichtungen übersteigen."

Adam Casey | Head of Corporate Retirement Consulting, Schweiz

«Schon seit einigen Jahren haben wir nicht mehr so viele Unternehmen gesehen, bei welchen die Pensionsvermögen die zugehörigen Verpflichtungen übersteigen. Und während Unternehmen, die ihre Abschlüsse nach US GAAP erstellen, das gesamte Netto in ihren Bilanzen ausweisen, kann nach IFRS die Anrechnung des Überschusses begrenzt sein. Ein Nettovermögen kann bei Pensionsverpflichtungen nicht an das Unternehmen zurückfliessen. Für Unternehmen, die von dem Überschuss keinen Nutzen erwarten können, begrenzt der IFRS-Standard die Höhe des Überschusses, den das Unternehmen ausweisen kann», erklärt Adam Casey, Head of Corporate Retirement Consulting bei WTW in Zürich.

Bevorstehende Herausforderungen am Markt

Nach einem leichten Touchieren des negativen Bereichs in den drei Monaten bis zum 30. September hat sich im letzten Quartal 2021 die positive Performance fortgesetzt, welche seit dem Beginn der COVID-19-Pandemie im März 2020 an den Märkten zu beobachten war. Eine typische Schweizer Pensionskasse hat im vierten Quartal 2021 eine Rendite von 2.5 % erzielt. Der scheinbar unaufhaltsame Aufwärtstrend der Marktbewertungen verschleiert die Bedeutung einiger zugrundeliegender Verhaltensverschiebungen, insbesondere der Inflation. An den letzten Sitzungen der US-Notenbank wurde der Ton zunehmend schärfer, da die Inflationsrate in den USA auf rund 7 % gestiegen ist. Die daraus abgeleitete Aussicht auf steigende Leitzinsen hat erhebliche Auswirkungen auf institutionelle Anlageportfolios, insbesondere in Bezug auf die Renditen von festverzinslichen Anlagen. Allerdings gibt es durchaus Gründe anzunehmen, dass der Inflationsdruck nachlassen wird, sobald der Höhenflug der Energiepreise ein Ende nimmt. Des Weiteren in diesem Zusammenhang zu bedenken sind die massive globale Verschuldung, der beschleunigte Übergang zu CO2-ärmeren Energiequellen und die Frage, wie effektiv die Pandemie bewältigt wird.

Bestimmte Anlageklassen, wie beispielsweise Insurance-Linked Securities sind in den meisten Inflationsszenarien tendenziell gut geeignet.”

Michael Valentine,
Investment Consultant, Schweiz

Michael Valentine, Investment Consultant bei WTW in Zürich, erläutert: «Angesichts der Schwierigkeit, den Verlauf dieser komplexen, mehrschichtigen Entwicklungen vorherzusagen, müssen langfristig orientierte Investoren über besonders gut strukturierte Entscheidungsprozesse verfügen, also vor allem über eine starke Governance. Wir empfehlen, in den Rahmen der Asset-Liability-Modellierung auch Stresstests und Szenarioanalysen einzubeziehen, um diese komplexen Fragen anzugehen und ihre möglichen Auswirkungen auf das Portfolioverhalten besser zu verstehen.» Der nächste Schritt stellt die Übertragung der gewonnenen Erkenntnisse auf die Wahl der Anlageklasse dar. «Bestimmte Anlageklassen, wie beispielsweise Insurance-Linked Securities sind in den meisten Inflationsszenarien tendenziell gut geeignet. Zudem bieten Sachwerte wie Infrastruktur und Immobilien eine gewisse Inflationsabsicherung und dürften das Portfolio stärken. Demgegenüber sollte die festverzinsliche Komponente womöglich reduziert werden. Zur Bewältigung der Energiewende haben wir einfache, indexbasierte Lösungen entwickelt, welche die damit verbundenen Risiken sehr effektiv mindern und unsere Kundinnen und Kunden dabei unterstützen, den CO2-Fussabdruck ihres Portfolios zu verkleinern. Gleichzeitig bieten sie auch ein hohes Renditepotenzial», erklärt Valentine.

Höherer Pension Index dank positiver Anlagerenditen

Swiss Pension Finance Watch, Pensionskassenindex, Verpflichtungen, Anlagerenditen, International Accounting Standard 19 (IAS 19)
Der Pension Index misst die Veränderungen des Verhältnisses zwischen dem Planvermögen und den Pensionsverpflichtungen eines Benchmark-Pensionsplans mit einem Indexniveau von 100 % per 31. Dezember 2006.

Die Marktrendite von 2.5 % im 4. Quartal, gemäss 2005 BVG-40 plus Index von Pictet, wurde von der Zunahme der Verbindlichkeiten auf Grund niedrigerer Renditen auf Unternehmensanleihen nur teilweise aufgezehrt. Die im Index abgebildeten Unternehmensbilanzen konnten somit einen neuen Höchststand erreichen.

Hintergrundinformationen zur Studie

Der Swiss Pension Finance Watch untersucht vierteljährlich die Auswirkungen der Kapitalmarktentwicklungen auf die Finanzierung von Vorsorgeplänen in der Schweiz. Diese Studie ist ein Teil des von WTW publizierten Global Pension Finance Watch, in welchem alle Ergebnisse der wichtigsten Rentenmärkte ab dem Jahr 2000 enthalten sind. Die Studienergebnisse werden vierteljährlich veröffentlicht. Ihr Schwerpunkt liegt auf Anlagevermögen und Verpflichtungen. Die Studie umfasst Vorsorgepläne in Brasilien, Kanada, der Euro-Zone, Japan, der Schweiz, dem Vereinigten Königreich und den USA.

Die Auswirkungen der Kapitalmärkte auf diese Vorsorgepläne betreffen zwei Bereiche:

  • Die Auswirkungen der Anlageperformance auf das Planvermögen
  • Die Auswirkungen von wirtschaftlichen Annahmen auf die Pensionsverpflichtungen (gemäss International Accounting Standards)

Dem Modell von WTW liegt ein Benchmark-Pensionsplan zugrunde, der die Pensionsverpflichtungen und das Planvermögen (inkl. Vermögensmix) darstellt, die typischerweise im jeweils betrachteten Pensionsmarkt vorkommen. Anhand der Auswirkungen von Kapitalmarktentwicklungen auf das Vermögen und die Verpflichtungen wird ein Pension Index erstellt. Dieser bildet die Veränderungen im Ausfinanzierungsgrad des Benchmark-Pensionsplans ab.

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