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Pressemitteilungen

Deutsche Unternehmen setzen im Wettbewerb um neue Talente nicht nur auf Gehaltserhöhungen

Studie „Salary Budget Planning Report” von WTW

10. August 2022

Unternehmen reagieren auf Inflation mit rund 3,5 Prozent Gehaltserhöhungsbudget. Vor allem gilt es aber, die Arbeit attraktiv für diverse Belegschaften zu gestalten (WTW Salary Budget Planning Report).
Work Transformation|Employee Experience|Ukupne nagrade
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FRANKFURT AM MAIN, 10. August 2022 – Mit Gehaltserhöhungen von durchschnittlich 3,5 Prozent für das Jahr 2022 reagieren Unternehmen auf die aktuelle Inflation. Um im Wettbewerb um Fachkräfte zu bestehen, setzen sie jedoch nicht nur auf Gehaltserhöhungen, sondern sie gehen auch ganz neue Wege. Das zeigt die Studie Salary Budget Planning Report der Unternehmensberatung WTW.

Unternehmen in Deutschland erhöhen die Gehälter – aber nicht im Gleichschritt mit der Inflation (aktuell 7,5 Prozent, wie Daten des Statistischen Bundesamtes zeigen). Die Gründe hierfür sind vielfältig: „Größere Sprünge in den Personalkosten müssten Unternehmen mittelfristig auch auf ihre Produkte umlegen, was ihre Position im internationalen Wettbewerb schwächen könnte“, sagt Florian Frank, Head of Work & Rewards bei WTW. „Zudem können es sich nach der Pandemie nicht alle leisten, ihre Personalausgaben in großem Maße zu erhöhen.“

Schwierigkeiten bei der Mitarbeitergewinnung treiben Gehaltserhöhungen

Dennoch haben etwa 62 Prozent der Unternehmen ihre ursprünglichen Gehaltserhöhungsbudgets aufgestockt, unter anderem aufgrund der Erwartungshaltung der Mitarbeitenden (43 Prozent) und der Inflation (57 Prozent). Die wichtigsten Gründe für die Erhöhung der Gehaltsbudgets liegen jedoch in den aktuellen Schwierigkeiten der Unternehmen bei der Mitarbeitergewinnung. Für knapp zwei Drittel (64 Prozent) gab dies den Ausschlag dafür, mit größeren Gehaltserhöhungsbudgets zu planen.

Aus dem „Salary Budget Planning Report“ geht hervor, dass 92 Prozent der Unternehmen Schwierigkeiten bei der Gewinnung von neuen Talenten haben. Wenn es darum geht, Fachkräfte im Unternehmen zu halten, sehen sich 87 Prozent mit Herausforderungen konfrontiert. Zum Vergleich: Vor zwei Jahren haben nur 30 Prozent von Problemen bei der Gewinnung berichtet, beim Halten von Fachkräften waren es 20 Prozent. Insbesondere IT-Spezialisten (bei 77 Prozent der Unternehmen) und Ingenieure (bei 59 Prozent) sind derzeit besonders schwierig zu bekommen.

Flexibilität und Diversity sollen Arbeitgeberattraktivität stärken

„Da die Möglichkeiten zur Erhöhung der Gehälter aus wirtschaftlicher Sicht oftmals limitiert sind, suchen Unternehmen neue Möglichkeiten, ihre Arbeitgeberattraktivität zu stärken und somit Fachkräfte zu gewinnen“, sagt Frank. „Insbesondere möchten sie neue Quellen für Arbeitskräfte erschließen. Sie versuchen beispielsweise, mehr Frauen und Menschen mit verschiedenen Hintergründen zu gewinnen und an das Unternehmen zu binden“, berichtet Frank. 67 Prozent der befragten Unternehmen gaben an, dass sie bereits Maßnahmen zur Flexibilisierung der Arbeitsbedingungen umgesetzt haben. Hierzu zählen beispielsweise das Arbeiten im Home-Office aus dem Ausland oder die Anpassung der Bürolandschaft.

Außerdem bemühen sich 57 Prozent, bei den so genannten DEI-Faktoren (Diversity, Equality, Inclusion) neue Akzente zu setzen. Bei der Mitarbeiterbindung zeigt sich ein ähnliches Bild. Auch hier stehen monetäre Leistungen nicht im Vordergrund, sondern Flexibilität bei der Wahl, wo die Arbeit verrichtet wird (47 Prozent), und die stärkere Betonung von DEI-Faktoren (54 Prozent).

Frank fasst die Situation wie folgt zusammen: „Die Unternehmen reagieren auf die Inflation. Im Wettbewerb um Fach- und Führungskräfte ist es jedoch noch wichtiger, die Arbeit attraktiv für eine Vielzahl unterschiedlicher Mitarbeitender zu gestalten“.

Vergütungsbudgets in den letzten 15 Jahren oberhalb der Inflation

Vergütungsbudgets richten sich grundsätzlich nach der Vergütungsphilosophie, den Zielen, der wirtschaftlichen Situation, der Produktivität und der langfristigen Kostenplanung des jeweiligen Unternehmens. Die Inflation beeinflusse die Gehaltsbudgets zwar auch – je nach Höhe aber mit unterschiedlichem Einfluss, berichtet Frank. „Erst eine langfristig hohe Inflation treibt die Vergütungsbudgets nachhaltig nach oben“, so der Vergütungsexperte. In den zurückliegenden 15 Jahren lagen die Gehaltserhöhungsbudgets der Unternehmen jedoch immer oberhalb des Inflationsniveaus, wie sich aus den Studien von WTW ablesen lässt.

Über die Studie

Der Salary Budget Planning Report wird jedes Jahr im Geschäftsbereich “Data Services” von WTW erstellt. Die Umfrage wurde zwischen April und Mai 2022 online durchgeführt und enthält über 22.500 Antworten aus über 168 Ländern weltweit. In Deutschland nahmen 699 Unternehmen aus verschiedenen Branchen teil. Der Salary Budget Planning Report fasst die jährlichen Umfrageergebnisse zusammen und unterstützt Unternehmen bei ihrer Vergütungsplanung.

Über WTW

WTW (NASDAQ: WTW) bietet datengesteuerte, evidenzbasierte Lösungen in den Bereichen Mitarbeiter, Risiko und Kapital. Wir nutzen die globale Sichtweise und das lokale Fachwissen unserer Mitarbeitenden in 140 Ländern und Märkten, um Unternehmen dabei zu helfen, ihre Strategie zu schärfen, die Widerstandsfähigkeit ihrer Organisation zu verbessern, ihre Mitarbeitenden zu motivieren und ihre Leistung zu maximieren. In enger Zusammenarbeit mit unseren Kunden decken wir Chancen für nachhaltigen Erfolg auf und bieten Perspektiven, die Sie weiterbringen.

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