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Artikel | HR Perspectives

Salary-Trends in der DACH-Region: Branchen unter Druck – stabile Budgets

Aktuelle Einblicke in Gehaltsentwicklung und HR-Strategien

Von Marlene Bolte und Bernd Lang | 1. Oktober 2025

Gehaltsbudgets in der DACH-Region bleiben weiter stabil. Unternehmen setzen auf Flexibilität, Technologie und Benefits, um Talente trotz Kostendruck zu gewinnen und zu binden.
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Gehaltsbudgets in der DACH-Region stabilisieren sich

Wie entwickeln sich die Gehaltsbudgets in der DACH-Region? Und auf welche HR-Strategien setzen Unternehmen, um für Mitarbeitende attraktiv zu sein? Diese Fragen beantwortet der WTW Salary Budget Planning Report – Juli Edition 2025. An der Studie beteiligten sich weltweit rund 32.000 Unternehmen, darunter knapp 1.700 in der DACH-Region.

So haben sich die Gehaltsbudgets in Deutschland, nach einem stärkeren Anstieg von 3,9 Prozent im Jahr 2024, 2025 stabilisiert. Für dieses Jahr liegen die Erhöhungen bei 3,5 Prozent, und auch für nächstes Jahr rechnen Unternehmen mit vergleichbaren Erhöhungen. In Österreich zeigt sich ein ähnlicher Verlauf: Während starke Kollektivvertragsabschlüsse 2024 zu deutlich höheren Budgetanpassungszahlen führten, gehen diese 2025 auf 3,7 Prozent zurück und für 2026 wird eine weitere leichte Abflachung auf 3,5 Prozent erwartet. In der Schweiz verbleiben die Budgets in diesem sowie im kommenden Jahr bei stabilen 2,5 Prozent. Da die Inflation dort niedriger ausfällt, ergeben sich für die Schweiz jedoch die höchsten realen Gehaltssteigerungen in der DACH-Region.

Im Fokus sind in Deutschland Arbeitgeberattraktivität, ein flexibler Arbeitsort und KI

Fast die Hälfte der Organisationen (48 Prozent) berichtet, dass die tatsächlichen Personalkosten 2025 höher ausfielen als im Vorjahr – vor allem durch reguläre Gehaltsanpassungen und Beförderungserhöhungen. Gleichzeitig zeigt sich eine leichte Entspannung am Arbeitsmarkt: 18 Prozent der Unternehmen berichten 2025 von Schwierigkeiten bei der Mitarbeitergewinnung und -bindung – ein leichter Rückgang im Vergleich zu den Vorjahren. Entsprechend setzen viele Unternehmen gezielt auf Maßnahmen zur Stärkung der Arbeitgeberattraktivität.

Besonders im Fokus stehen:

  • Verbesserung der Employee Experience (67 Prozent),
  • Maßnahmen zu Diversität, Gleichberechtigung und Inklusion (57 Prozent),
  • Ausweitung/ gezielter Einsatz von Weiterbildungsmöglichkeiten (53 Prozent)

Auch die Flexibilisierung des Arbeitsortes bleibt ein Thema. Während 52 Prozent der Unternehmen angeben, flexible Arbeitsorte, also remote, hybrid oder im Office, anzubieten, geben weitere 39 Prozent der Unternehmen an, an der Umsetzung entsprechender Maßnahmen zu arbeiten.

Zudem setzen die Unternehmen im Bereich Total Rewards auf Effizienzen durch den Einsatz künstlicher Intelligenz.

Genutzt wird diese vor allem in den Bereichen:

  • Learning & Development (37 Prozent),
  • Vergütungsbenchmarking und -management (35 Prozent),
  • Skill Management (32 Prozent)

Während sich die Gehaltsbudgets auf stabilen Niveaus einpendeln, nutzen Unternehmen somit andere Stellschrauben – von gezielten Vergütungsinstrumenten über flexiblere Arbeitsmodelle bis hin zu neuen Technologien –, um sich im Wettbewerb um Talente abzuheben.

Unterschiede zwischen Branchen

Zwischen den Branchen lassen sich bei den Gehaltsanpassungsbudgets auch 2025 Unterschiede beobachten, auch wenn diese weiterhin unterhalb der Ein-Prozent-Grenze bleiben. So bewegen sich zum Beispiel in Deutschland die meisten Branchen bei den Gehaltsanpassungen um den Median aller Unternehmen; am deutlichsten darüber liegen Sektoren wie Construction und Aerospace & Defence.

Auf der anderen Seite lassen sich im Manufacturing-Sektor angesichts der globalen wirtschaftlichen Unsicherheit niedrigere Budgets beobachten. Auch die Healthcare-Branche agiert zurückhaltend – beeinflusst durch unterschiedliche externe Faktoren und Budgetrestriktionen, was die ohnehin angespannte Fachkräftesituation weiter verschärfen könnte. Die Fokusbranchen von WTW – Financial Services, Biopharma & Lifescience sowie Tech, Media & Telecommunication – liegen stabil im deutschen Median und spiegeln damit den allgemeinen Trend wider.

DACH-Vergleich: Was beeinflusst die Budgetentscheidungen?

Für Deutschland zeigt sich, dass vor allem konjunkturelle Unsicherheit die Budgetentscheidungen prägt: 36,3 Prozent der Unternehmen erwarten schwächere finanzielle Ergebnisse und sehen darin einen der entscheidenden Einflussfaktoren. Auch Kostenmanagement spielt in allen drei Ländern eine vergleichbar große Rolle (Deutschland 35,2 Prozent, Österreich 38,5 Prozent, Schweiz 37 Prozent der Unternehmen). Der Fachkräftemangel hat mit 16,5 Prozent in Deutschland ein niedrigeres Gewicht – jedoch ein höheres als in Österreich (12,8 Prozent) und der Schweiz (10,9 Prozent).

Inflation wird in Deutschland von 23,1 Prozent der Unternehmen als relevanter Treiber genannt, was dem österreichischen Wert entspricht und deutlich über dem der Schweiz liegt (13,0 Prozent).

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Analyst Rewards Data Intelligence

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