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Artikel

Die Inflation erfordert eine angepasste bAV-Kommunikation

Von Dr. Claudio Thum | 1. Februar 2023

Wenn Geld an Wert verliert, wollen Mitarbeitende und Rentner wissen, was das für ihre bAV bedeutet.
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Die Inflation bleibt hoch

Auch wenn die Inflation in Deutschland ihren Höhepunkt im letzten Jahr überschritten hat, wird sie nach Expertenmeinung weiterhin auf einem sehr hohen Niveau bleiben. Auch in der bAV-Community werden die Wirkungen der Inflation intensiv im Hinblick auf Rechnungszins, Rentenanpassung oder Kapitalanlagestrategien diskutiert (siehe „Inflation: Folgen, Handlungsbedarf und Entlastungsoptionen für die bAV“). Nicht minder interessant ist die Frage, was die Inflation für die Kommunikation mit den Mitarbeitenden bzw. den Versorgungsempfängern bedeutet und welche Folgen sich für die Verwaltung ergeben.

Mitarbeitende wollen mehr wissen

Unerwartete Änderungen von ökonomischen Rahmendaten bewirken Unsicherheit. Aktuell wollen deshalb immer mehr Mitarbeitende und Versorgungsleistungsempfänger wissen, wie sich die Inflation auf ihre zukünftigen (erwarteten) oder gegenwärtigen Leistungen auswirkt. Dies gilt in besonderem Maß für alle, die Entscheidungen mit Blick auf ihre bAV treffen müssen.

Offensichtlich ist dies für rentennahe Jahrgänge, die sich in Abhängigkeit ihrer Versorgungsregelung für eine bestimmte Auszahlungsvariante entscheiden müssen. Aber auch alle anderen Gruppen sind davon betroffen, da sie ihre Vermögensplanung und ihr Konsumverhalten prüfen und ggf. ändern müssen. Versorgungsleistungsempfänger müssen ihre Finanzplanungen auf Basis der neuen Situation auf den Prüfstand stellen. Bei Mitarbeitenden stellt sich z.B. die Frage, inwieweit ihre Entgeltumwandlung im Rahmen der bAV angepasst werden sollte. Dabei ist das Wissen über die Wirkung der Inflation auf das Versorgungsniveau entscheidend.

Dieser Informationsbedarf führt in der Regel zu zusätzlichen Anfragen an die Arbeitgebenden bzw. Versorgungsträger. Durch geeignete Kommunikationsmaßnahmen mit zielgruppenspezifischen Informationen kann die Zahl dieser Anfragen reduziert werden. Dabei helfen vor allem entsprechende Self-Service-Plattformen mit der Möglichkeit, individuelle alternative Szenarien und ihre jeweiligen Auswirkungen zu simulieren.

Diese Szenarioanalysen gewinnen vor allem bei Versorgungssystemen an Bedeutung, bei denen die Entwicklung der Versorgungsleistungen in der Anwartschafts- oder Versorgungsphase an bestimmte Kapitalanlagemodelle geknüpft ist. 

Begrenzung der Kostensteigerung mittels Digitalisierung

Eine weitere Folge der Inflation sind steigende Personal- und Sachkosten. Zusätzlich dazu tragen auch die oben genannten höheren Kommunikationsaufwände zu höheren bAV-Verwaltungskosten bei. Dies erhöht (weiter) den Druck auf die bAV-Services, Effizienzpotentiale zu prüfen und zu nutzen. In der sehr heterogenen bAV-Landschaft in Deutschland ist diese Herausforderung nicht zu unterschätzen (siehe "Inflation: Folgen, Handlungsbedarf und Entlastungsoptionen für die bAV").

Viele Unternehmen sind mit der Digitalisierung in den letzten Jahren bereits erfolgreich die ersten Schritte gegangen. Im Mittelpunkt stehen nun die weitere Automatisierung und Digitalisierung der Prozesse, die Prüfung des Serviceumfangs sowie die Prüfung des Sourcing-Modells entlang der gesamten Wertschöpfungskette.

Fazit

In Anbetracht des steigenden Informationsbedarfs werden die Self-Service-Plattformen für die Teilnehmer weiter an Bedeutung gewinnen. Darin liegt für Unternehmen auch die Chance, mit geeigneten Lösungen die Kommunikation mit Anwärtern und Rentnern zu modernisieren, Effizienzpotentiale zu nutzen und sich als attraktive, innovative Arbeitgebende zu profilieren.

Ihr Kontakt

Senior Director Outsourcing Germany, Head of Implementation, Clients & Market

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